From: "I&O Roeschke" <kiws.roeschke@t-online.de>
Newsgroups: de.sci.philosophie
Subject: Weihnachtsmann
Date: Fri, 14 Dec 2007 14:26:06 +0100
Message-ID: <fju09i$vhe$01$1@news.t-online.com>

Philosophen machen vor nichts halt.
Nicht mal vor'm Weihnachtsmann.
Ich habe mir erlaubt, einige Kernsätze des bisher verlaufenen Diskurses zu sammeln, kann deren korrekte Zitierweise allerdings, da dem virtuellen Raum entnommen, nur bedingt garantieren:

Klaus R. :
Wir müssen die Menschen, die beim traditionellen Weihnachtsmann stehen blieben, dort abholen, wo sie sind; und den Weihnachtsmann, ob bewusst oder unbewusst, ob geglaubt oder nicht, nachhaltig und lebensförderlich, optimal fulgurativ an die Naturwahrheiten anpassen.

Heinz Blü.:
Der Weihnachtsmann ist, wie er ist.
Gibt es ihn, dann gibt es ihn.
Gibt es ihn nicht, dann nicht.

Walter S.:
Ich halte die Belanglosigkeit des Weihnachtsmanns für die plausibelste These, aber beweisen kann man sie nicht, also darf man sie auch nicht einfach so behaupten. Auch was zeitlich begrenzt Sinn hat, hat Sinn.

Arnold S.:
Wenn ich die Zeichenkette 'Weihnachtsmann' durch die Zeichenkette 'Grglmumpf' ersetze, dann ist der Weihnachtsmann ein Grglmumpf.

Rudi M. alias Jasper R. alias Franz alias Inge B. alias Untergang alias....:
Weihnachtsmann sucks. And then you die.

Hubert H.:
Beim Weihnachtsmann geht es zunächst um dessen Rolle als historische Erscheinung im Sinne einer theoretischen Kontinuität. Das ist eben die normative Kraft des Faktischen. Das schließt nicht aus, Nebenlinien der Weihnachtsmann-Genese zu untersuchen.
Auch da können Erkenntnisse verborgen sein und wenn sie nur negativer Art sind, was warum am Weihnachtsmann sich nicht verwirklichen oder durchsetzen konnte.

Peter Nie.:
Weihnachtsmann ist Scheiße.

Verena L.:
Vom Weihnachtsmann-an-sich können wir nichts wissen.
Die Relationen zwischen dem Weihnachtsmann-für-uns und dem Weihnachtsmann-für-mich müssen leider im Unbestimmten bleiben, da sich Kant dazu nicht geäußert hat.

Martin S.:
Nur ein toter Weihnachtsmann ist ein guter Weihnachtsmann.
Ist er doch die Inkarnation eines notwendig falschen Bewusstseins; zudem Protagonist eines subtilen Antisemitismus.
Das ist korrekt, denn ich habe hier ein Lexikon stehen. Das wiegt 1,5 kg.

Sina:
Der Term 'Weihnachtsmann' ist m.E. entweder - wenn ich ihn einfach nehme, wie er da steht - philosophisch unsinnig, oder er will auf etwas verweisen, auf das dieser Begriff nur metaphorisch anspielt.
Wobei ich mir aus Gründen der Psychohygiene versage, in dieser von Halbgewalkten und Durchgeknallten frequentierten NG den historischen Wandel des Begriffs Weihnachtsmann zu explizieren, obwohl mich dessen erstaunliches Fehlen in Ithaka dazu schon stark motiviert.

Ole S.:
Ich habe drei Theorien:
1) Weihnachtsmann da
2) Nix da
3) Rosa Einhorn da
Theorie 2) habe ich heute morgen falsifiziert.
Frühstücksbrötchen waren da.
Bei 1) und 3) sind die Dinge noch in Fluss.

R.H.:
Die Rechenkapazität der Extremverclusterung 'Weihnachtsmann' reicht weder aus zur vollständigen Erkenntnis ihrer selbst noch der des dimensionierten Universums.
Der Weihnachtsmann bleibt daher unter der Wahrscheinlichkeit 1.

Dietmar H.:
Was soll mir der Weihnachtsmann?
Ich brauche eine Weihnachtsfrau!
Ich will einen Stern gebären.

Ulrich G.:
Wie aus einer Metastudie eindeutig hervorgeht, gehört der Weihnachtsmann zum kollektiven Selbstverständnis des Alten Europa. Es wird aber darüber hinaus auch deutlich, dass das tradierte europäische Weihnachtsmannbild vom US-Imperium sukzessive verändert wird, um die Peripherie dem Zentrum auch in jenen Bereichen untertan zu machen, die durch die nackte Gewalt der hochgerüsteten Kolonien, sprich Militärstützpunkte, nicht erreicht werden. Der Weihnachtsmann lässt sich nicht abschießen, wohl aber durch amerikanisierten Massenkonsum, amerikanisierte Weihnachtswerbung, bis hin zu englischsprachig gesungenen Weihnachtsliedern in ein Instrument ideologischer Gleichschaltung verwandeln.
Es ist auch bekannt, dass sich Agenten der Central Intelligence Agency auf deutschen Weihnachtsmärkten, als Weihnachtsmänner verkleidet, unter die nichtsahnenden Besucher gemischt haben, um sie zu bespitzeln, Daten zu sammeln für ein optimiertes brain washing.

Gute Wünsche zur Weihnachtszeit vom irdischen Pressesprecher
des Weihnachtsmanns,

Otto