Betreff: Re: Frage: Wie Respekt beibringen?
Absender: Peter Becker <tempJJMM@peter-becker.de>
Datum: Thu, 15 Oct 2009 21:33:51 +0200
Newsgruppe: de.soc.familie.kinder
Message-ID: <4ad77b11$0$6549$9b4e6d93@newsspool4.arcor-online.net>

"Thomas Bliesener" <nospam@melix.com.mx> schrieb

Wenn Deine Frau das Essen nicht rechtzeitig auf dem Tisch hat oder vergißt, im Bad das Licht auszumachen, verhängst Du dann einen Tag Fernsehverbot? Wenn Du die Zahnpastatube nicht zuschraubst oder mit sandigen Schuhen durchs Haus rennst, bekommst Du dann auch Computerverbot von Deiner Frau?

Vermutlich geht Ihr nicht so miteinander um. Warum dann dem Kind gegenüber?

Dazu aus einem alten Readers Digest-Artikel:
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Kürzlich ermahnte im Fernsehen ein Kinderpsychologe alle Eltern, ihre Sprößlinge stets mit derselben Zuvorkommenheit und Feinfühligkeit zu behandeln wie ihre besten Freunde. "Ich habe meine Kinder nie anders behandelt", sagte ich mir. Trotzdem ging mir die Sache den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf. Was würden unsere Freunde Hans und Elfriede wohl sagen, wenn sie eines Tages zu uns zum Essen kämen und ...

"Na endlich, da seid ihr ja. Wird aber auch Zeit! Was habt ihr denn so lange gemacht? Herumgebummelt, wie? Mach die Tür zu, Hans. Habt ihr zu Hause Säcke vor den Türen? Na, Elfriede, wie geht's dir? Ich hab' dich ja schon so lange mal rüberbitten wollen. Hans, nimm nicht soviel von den Süßigkeiten, sonst kannst du nachher nichts mehr essen.
Habt ihr in letzter Zeit mal wieder was von unserer Runde gehört? Wir haben eine Karte von Martins bekommen, sie sind schon wieder im Süden. Was fehlt dir denn, Hans? Kannst du nicht still sitzen? Wenn du einen gewissen Ort suchst, den Korridor hinunter, erste Tür links. Und daß mir hinterher nicht wieder ein Handtuch auf dem Fußboden rumliegt! Wie geht es überhaupt euren Kindern? Nun, wenn ihr alle einen ordentlichen Appetit mitgebracht habt, dann wollen wir jetzt erst mal essen. Ihr wascht euch die Hände, und ich trage inzwischen auf. Erzähl mir bloß nicht, deine Hände seien sauber, Elfriede. Ich hab doch gesehen, wie du mit dem Hund gespielt hast. Hans, du sitzt hier, und Elfriede da bei dem halben Glas Milch. Stoß es nicht wieder um, ich bitte dich. Hans, du hast ja gar keinen Blumenkohl genommen. Magst du den nicht? Hast du ihn schon probiert? Komm, koste doch mal einen Löffel! Wenn er dir nicht schmeckt, brauchst du ihn nicht aufzuessen, aber wenn du ihn nicht wenigstens probierst, kriegst du keinen Nachtisch. Worüber haben wir gerade gesprochen? Ach richtig, die Grubers. Sie haben ihr Haus verkauft und viel zuwenig dafür bekommen, aber ...
Elfriede, sprich nicht mit vollem Mund! Und nimm gefälligst die Serviette ..."

In diesem Augenblick kam mein Sohn ins Zimmer und machte dem imaginären Tischgespräch ein Ende.
"Schön, daß du wieder da bist", sagte ich freundlich.
"Was hab' ich denn jetzt wieder angestellt?" stöhnte er.

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> Nur wie macht man einem 10-Jährigen klar,
> das Regeln gelten und auch eingehalten werden müssen?

Vorleben. Das ist Deine einzige Chance.

Full ACK.
Es hat keinen Sinn Kinder zu erziehen, - sie machen einem doch alles nach.