From: Carlos Dürschmidt <b0407@duerschmidt.com>
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Subject: Re: Anzeigenblaetter abwuergen
Date: Tue, 13 Nov 2007 10:07:37 +0100
Message-ID: <05pij3hne8jkrm1cpva7i92kjtr5o239tv@4ax.com>
Ralf Kusmierz <me@privacy.invalid> skrev:
Da ich den Erfolg der Androhung nun arg bezweifle - was habe ich gegen die Tote-Bäume-Spammer wirklich in der Hand (außer Notwehrmaßnahmen -
Das Wesen der Drohung verlangt es, die angedrohten Konsequenzen auch durchzuziehen, wenn man sich nicht lächerlich machen will. Da mußt Du jetzt wohl durch.
Bei mir haben bisher zwei verschiedene Methoden zum Erfolg geführt:
Methode 1 (Von Abmahnern lernen heißt Siegen lernen):
Ich habe dem Verlag ein Angebot geschrieben. Inhalt war Prüfung auf Rechtschreibfehler,
grammatische Fehler und offensichtliche inhaltliche Fehler innerhalb eines Tages; der Preis war noch im
Rahmen.
Wenn der Verlag das Angebot annehmen wollte, sollte er einfach die Beschriftung
auf dem Briefkasten ignorieren und mir die zu prüfende Ausgabe zukommen
lassen.
Es kam, wie es kommen mußte - das Anzeigenblatt wurde eingeworfen, korrigiert,
mit einem Dankschreiben für den Auftrag zurückgeschickt,
und ich habe die Rechnung geschrieben.
Die erste Reaktion war ein Anruf: die Rechnung könne nicht zugeordnet
werden. Auf meine Erklärung hin war die nächste Reaktion der Besuch
zweier Verlagsmitarbeiter, mit denen ich mich dann darauf geeinigt habe, dieses
eine Mal auf die Begleichung der Rechnung zu verzichten, und die Korrektur
als kostenlose Arbeitsprobe anzusehen. Verbunden war das mit der Ankündigung,
beim nächsten Mal das volle Programm zu fahren. Fürderhin wurde ich
von diesem Werbeblättchen tatsächlich
verschont. Wenn ich den Rechnungsbetrag zur aufgewendeten Arbeitszeit des Verlages
in Beziehung setze, grinse ich heute noch.
Methode 2 (Gegenterror):
Ich habe mehrere Wochen lang Altpapier gesammelt und geschreddert. Dann bin
ich zum Verlag gefahren und habe es dort beim Herrn der Verteiler auf dem Schreibtisch
ausgeleert. Als er sich wieder gefaßt hatte, wollte er noch diskutieren,
aber dazu hatte ich keine Lust.
Daher habe ich ihm angeboten, gerne weiterhin Altpapier mit ihm zu tauschen
und ihn darauf hingewiesen, daß ich mehr Ausdauer habe als er. Ich habe
ihm noch meine Anschrift hinterlassen und bin dann gegangen. Wie sich dann
herausgestellt hat, war er wohl an weiteren Tauschgeschäften mit mir nicht
interessiert; jedenfalls wurde das Verlagsprodukt nicht mehr bei mir eingeworfen.
Gruß
Carlos